Sobald die Temperaturen steigen, genießen viele von uns das Wetter – doch für Hunde und Katzen kann die Sommerhitze schnell zur echten Belastung werden.
Sie leiden oft still – bis es gefährlich wird.
In diesem Artikel erfährst du, woran du erkennst, dass es deinem Tier zu viel wird – und wie du ihm hilfst, den Sommer gut zu überstehen, ohne Kreislaufkollaps, Hitzschlag oder Stress.
Hunde und Katzen können nicht wie wir schwitzen. Die Kühlung funktioniert bei ihnen über Hecheln und minimal über die Pfoten.
Doch gerade bei schwüler Hitze versagt dieser Mechanismus: Die Verdunstungskühlung funktioniert nicht mehr – der Körper wird überhitzt, obwohl dein Tier alles versucht.
Besonders gefährdet sind:
ältere Tiere
Tiere mit Herz-Kreislauf- oder Atemproblemen
kurznasige Rassen (z. B. Mops, franz. Bulldogge)
übergewichtige Tiere
schwarze oder sehr dickfellige Tiere
Hunde mit körperlichen Aufgaben (z. B. Sport-, Assistenz- oder Polizeihunde)
Ein geparktes Auto wird in der Sonne zum Backofen – auch wenn draußen „nur“ 20–25 °C sind. Die Temperatur im Inneren steigt innerhalb kürzester Zeit massiv an, da sich die Wärme im geschlossenen Raum staut und verstärkt.
Für Tiere, die nicht schwitzen können, wird das lebensbedrohlich – oft schneller, als man denkt.
Temperaturanstieg im Auto bei 26 °C Außentemperatur:
nach 10 Minuten: ca. 35 °C
nach 30 Minuten: ca. 43 °C
nach 60 Minuten: ca. 50 °C
Bei 30 °C Außentemperatur:
nach 10 Minuten: ca. 38 °C
nach 30 Minuten: ca. 48 °C
nach 60 Minuten: über 55 °C
Tödlich wird’s ab ca. 43–45 °C Innenraumtemperatur schon nach kurzer Zeit!
Ein Spalt im Fenster bringt keine ausreichende Kühlung
Auch im Schatten geparkte Autos können sich schnell aufheizen
Der Körper des Tieres speichert zusätzlich Wärme (dickes Fell, dunkles Fell, wenig Schwitzen)
Lass dein Tier niemals in einem in der Sonne geparkten Auto allein – auch nicht „nur kurz“, die Sonne wandert vielleicht mit der Zeit !
Plane Besorgungen, bei denen das Tier nicht mitmuss, separat
Wechsle dich ggf. mit jemandem ab, wenn das Tier dabei sein muss
Wenn du ein Tier im Auto entdeckst: Sofort Polizei/Feuerwehr anrufen – hier geht es um Sekunden
übermäßiges, starkes Hecheln
Unruhe oder auffällige Apathie
starker Speichelfluss
glasiger Blick, weite Pupillen
heiße Ohren, Bauch oder Pfotenballen
unsicherer Gang, Schwanken
Erbrechen, Durchfall
im schlimmsten Fall: Bewusstlosigkeit, Kreislaufzusammenbruch
Die Zunge ist ein hervorragender Hitzemesser!
Hier die 4-Stufen-Zeichen, die du im Blick haben solltest:
1️⃣ Zunge im Maul
→ Alles entspannt – normale Körpertemperatur
2️⃣ Zunge locker vorne raus, entspannt, normal breit
→ Leichte Wärme, alles im grünen Bereich
3️⃣ Zunge hängt deutlich raus, vorne verbreitert
→ Körper arbeitet auf Hochtouren – dringend Schatten & Wasser!
4️⃣ Zunge rollt sich vorne auf, oft zusätzlich nach oben geklappt
→ Gefahr! Dein Hund steht kurz vor Überhitzung oder ist schon drin – sofort handeln!
Bei Stufe 3+4 solltest du schnell kühlen, unbedingt Pause machen und ärztlichen Rat einholen, wenn keine schnelle Verbesserung eintritt.
Nur frühmorgens oder spätabends längere Runden rausgehen – mittags ist’s tabu
Mehrere Wasserstellen anbieten – auch unterwegs
Nicht im Auto lassen – auch nicht „nur kurz“!
→ Selbst bei 22 °C Außentemperatur wird es nach Minuten lebensgefährlich!
Asphalt meiden!
→ Wenn du barfuß nicht drauf stehen willst, darf dein Hund das auch nicht. Test: Handrücken 5 Sek. auf den Boden.
Pfoten checken & pflegen – heiße Beläge = Verbrennungsgefahr
Keine Kühlung mit nassen Handtüchern ÜBER das Tier legen!
→ Das speichert Hitze. Immer von unten kühlen (feuchte Tücher unter dem Bauch, Pfotenbad)
Kühle Rückzugsorte schaffen: Fliesen, Schatten, leichtes Lüften
Keine Leistung fordern: Kein Training, kein Ballwerfen, kein Rennen
Leicht verdauliches Futter + ggf. kleine Portionen bei empfindlichen Tieren
Der Asphalt kann sich bei direkter Sonneneinstrahlung massiv aufheizen – auf über 60 °C!
Was für uns kurzzeitig vielleicht nur unangenehm wäre, kann für Hundepfoten, die permanent sarauf stehen zu echten Verbrennungen führen.
Mach den Test:
Lege deinen Handrücken für 5 Sekunden auf den Boden. Wenn’s dir unangenehm heiß wird, ist es auch für deinen Hund nicht zumutbar.
So schützt du die Pfoten:
Meide mittags asphaltierte Wege
Geh auf Gras, Waldboden oder Schotter
Nutze ggf. Pfotenschutzprodukte oder Booties
Kontrolliere regelmäßig die Ballen – kleine Risse oder Verfärbungen sind Warnsignale
Hitze ist für Tiere kein Spaß – sondern echte Belastung.
Wenn du Warnzeichen früh erkennst, Schatten bietest, Bewegung reduzierst und auf Körpersignale achtest, hast du deinem Tier schon sehr geholfen.
📍 Du bist unsicher, ob dein Tier unter der Hitze leidet?
Melde dich gern – ich kann mit dir gemeinsam einschätzen, ob es schon gefährlich wird, oder nicht.